Bad Bellingen, Herbst

Gemeindenachricht

Der "Belliger" Kunstmaler Hermann Amann verstorben


Hermann Amann Kunstmaler Bad Bellingen und Paris

Im Alter von 85 Jahren verstarb vor wenigen Tagen in Paris nach kurzer Krankheit der aus Bad Bellingen gebürtige, zur etablierten französischen Kunstszene gehörende, tempramentvolle abstrakte Maler und Kunstphilosoph Hermann Amann. Er war noch keine 20 Jahre alt, als er Mitte der 1950er Jahre über seine Ausbildung und seine Kontakte in Basel die künstlerische Berufung erkannte. Mit der nicht einfachen Entscheidung für den Ortswechsel in die europäische Kunstmetropole Paris zog er die Konsequenz für den weiteren Lebensweg. Hilfreich war zu Beginn seine Freundschaft zu dem in ganz Europa renommierten Philosoph und Psychiatrie- Wissenschaftler Prof. Karl Jaspers, den er über die Kunstszene Basel kennen und schätzen gelernt hatte. Mitte der 1960er Jahre gründete Hermann Amann mit seiner Frau France eine Familie in dem Städtchen Liancourt Saint Pierre unweit von Paris. Ein eigener Bauernhof wurde für die beiden und ihre zwei Söhne über Jahrzehnte hinweg das Zuhause. Die große "Schiire" fungierte als Werkstatt für die auch großformatige Schaffenslust dieses mit den Jahren frankophil gewordenen "Belligers". Trotzdem war es kein Zufall, sondern Bindungsbeweis zur Herkunft, als er um 1960 ein abstraktes Gemälde mit dem Titel "Pappel" komponierte.  Der Verfasser besuchte Hermann Amann "unangemeldet" um 1980 in Liancourt St.Pierre. Er traf ihn im Bauerngarten an; mit dem Spaten in der Hand. Über sein künstlerisches Lebenswerk geben zahlreiche Galerieberichte und Kataloge Auskunft. Zahlreiche Ausstellungen hatten ihn von Paris aus nach Deutschland, in die Schweiz und nach Belgien geführt. Nun aber richten sich in diesen Tagen die Trauergrüsse zur Familie in Bad Bellingen und in Frankreich.
 
Text und Foto: Dr. Klaus Amann