Bad Bellingen, Herbst

Gemeindenachricht

Impressionen vom Museum Bamlach


„Impressionen lassen grüßen“

Impressionen vom Museum Bamlach

Das Virus „Corona“ trägt seinen Namen zu Recht. Es herrscht, ja beherrscht uns. Ein richtiger Herrscher zeigt seine Macht und Würde durch eine Krone. SARS COVID -19 setzt dem öffentlichen und privatem Leben die Krone auf; es bestimmt, wie wir uns zu verhalten haben.

Die Museen genießen keine Ausnahmeregeln; sie wurden einfach geschlossen wie die Geschäfte des Einzelhandels oder die Friseurläden. Doch das bedeutet nicht, dass sie nun in einen Dornröschenschlaf sinken, aus dem ein mildtätiger Gesundheits- oder Finanz- oder Wirtschaftsminister wieder wachküsst, zum Leben erweckt. Mitten in der Schliessungsphase haben sich zwei Mitglieder der Arbeitsgruppe – mit Mundschutz ausgerüstet und in gebührendem Abstand natürlich – der Heimatabteilung angenommen und einen Plan der zukünftigen Gestaltung entworfen. Da wir eine virtuelle Übermittlung oder Streaming nicht anbieten können, teilen wir Ihnen durch das Amtsblatt mit.

Das neue Amtsblatt bietet einen Streifzug durch das ganze Museum. Auf der Titelseite rechts unten befindet sich der Karren, mit sich die 3. Evakuierung vollzog. Aufmerksamen Museumsgästen wird der veränderte Hintergrund des Bollerwagens auffallen. Er steht jetzt nicht am Eingang zum Raum „Kriege und Not“, sondern mit der gesamten Tafel im Raum, der nun „Not durch Kriege“ heisst.

Doch nicht nur das Neue verdient Interesse. Der Geist des Museums durchpulst alle Etagen, der mit den „Impressionen“ eingefangen wurde. Sie vermitteln Sinneseindrücke, Stimmungsbilder, denen die Flüchtigkeit des Gefühls anhaftet; sie verhält sich reizvoll zur Dauer, die ein Museum der Vergangenheit verleiht. Rechts neben der Schriftzeile stellt sich der Schwerpunkt des letzten Jahrhunderts dar. Die Sozialgesetzgebung veranlasste die Entwicklung der Kurorte zu modernen Heilstätten, in denen z.T. imposante Kliniken der verschiedenen Versicherungen das Ortsbild bestimmen. Sie ist auch die Grundlage für den Aufstieg Bellingens zum Heilbad.

Darunter, fast in Bildmitte werfen wir einen Blick in die transferierte Hertinger Schmiede. Dieses Bild gehört in die Mitte, weil wir auf die Gelegenheit zur Vernissage warten, die uns Corona im März 2020 vermasselt hat. Neben der Schmiede lädt eine junge Maid in Markgräfler Tracht zum Genuss badischen Weins ein, willkommen, um die derzeitige Heimisolierung anregend und heiter zu erleben. Das obere Drittel der Titelseite schmücken zwei Räume der Bäderabteilung, die Glanzzeiten des Bäderwesens wiedergeben. Mit ihnen greifen die Impressionen zurück auf die Gestaltungsgrundsätze, mit denen die Arbeitsgruppe begann. Sie vermitteln Einsicht und schaffen durch erneute Wahrnehmung Vertiefung, dem anderen Wortsinn dieses Fremdworte.

Dr. Christhart Heering, Museumsleiter