Gemeindenachricht

Schon die flotte Begrüßung des Musikvereins Bad Bellingen ließ gute Laune aufkommen. So durfte Herr Bürgermeister Dr. Vogelpohl viele Gäste begrüßen. Darunter die CDU-Bundestagsabgeordnete Diana Stöcker, Landrätin Marion Dammann und Gaston Latscha, den Präsidenten des Eurodistrictsrats sowie zahlreiche Vertreter der Kliniken und Pflegeheime, der Geschäftswelt und der Bad Bellinger Vereine.

Der zweijährige Jahresrückblick war kurzweilig anzusehen. Angefangen von der ausgefallenen Fasnacht über die Gastronomie, die während des Corona-Lockdowns in Sachen Take Away sehr kreativ wurde, bis hin zum Maskentragen, Testen und Impfen. Auch die Schließung der Therme aufgrund der Corona-Regeln war Thema. Aber auch das Mini-Museum, welches eigens zum 100-jährigen Jubiläum des Musikvereins kreiert wurde und der Sport unter Pandemie-Bedingungen wurden bildlich dargestellt; ebenso die Eisbahn im Kurpark und der Austausch mit Petit-Landau und Reigoldswil. Vorausschauend berichtete Bürgermeister Vogelpohl über den Strukturwandel allgemein, über die geplanten Neubauten wie zum Beispiel das neue Gesundheitszentrum und berichtete über die Nöte, einen Badearzt zu finden. Zahlreiche Infrastrukturmaßnahmen sind derzeit eine hohe Belastung. Er habe Verständnis, dass die Bürgerinnen und Bürger hier an ihre Belastungsgrenze geraten. Vieles wurde jedoch geschafft. Da ist die Ganztagsbetreuung in der Sonnenrainschule, der neue Schulgarten und natürlich auch die Digitalisierung. Die Halle in Bamlach steht kurz vor der Fertigstellung, und die Neueröffnung der Krippe konnte schon im Herbst 2021 erfolgen. Der Breitbandausbau schreitet voran und die Rathauserweiterung steht in den Startlöchern. Nicht zu vergessen all die ehrenamtlichen Helfer, mehr denn je gefordert durch die aktuelle Situation in der Ukraine. Über 150 Geflüchtete zählt Bad Bellingen im Augenblick. Trotz allem erstrahlten auch im letzten Winter und jetzt im Frühjahr zu Ostern Bad Bellingen und alle Ortsteile in einer wunderschönen Weihnachts- und Osterdekoration.

Nach einer musikalischen Einlage übergab Herr Vogelpohl das Wort an Frau Landrätin Dammann. Diese reiste mit der Pro Musica Plakette des Bundespräsidenten im Gepäck an. Coronageplagt musste der Musikverein zwei Jahre lang auf die offizielle Verleihung warten. Jetzt aber sollte es soweit sein.

Sichtlich erfreut nahm der 1. Vorsitzende des Musikvereins Bad Bellingen, Florian Heitz, die Pro Musica Plakette in Empfang. Eine Auszeichnung, die nicht viele Orchestervereinigungen erhalten haben. Nach der Verleihung kündigte Herr Heitz den Bad Bellinger Bädermarsch an, komponiert von Herrn Edgar Wehrle, einem ehemaligen Bad Bellinger Bürger.

Eine schwungvolle Überleitung zu den Ehrungen der Gemeinde.

Frau Fanni Raupp und Frau Ilse Barz wurden für ihr ehrenamtliches Engagement im Oberrheinischen Bäder- und Heimatmuseum geehrt. Beide Damen verrichten seit Jahren freiwillige Museumsdienste. Frau Barz ist bis heute im Vorstand aktiv. Frau Raupp stand zudem dem kirchlichen „Förderverein für Krankenpflege und soziale Dienste Bad Bellingen e.V.“ vor, bis zu seiner Auflösung nach 43 Jahren Ende vergangenen Jahres.

Weiter wurden Herr Dr. Christhart Heering und Herr Hans Leber mit dem Ehrenteller der Gemeinde Bad Bellingen geehrt. Herr Dr. Heering steht dem Oberrheinischen Bäder- und Heimatmuseum seit 2009 ehrenamtlich vor. Nach einem Berufsleben als Mediziner übernahm er vor 13 Jahren die Leitung und verfolgte von Anfang das Ziel, das Museum weiterzuentwickeln und den Bäderbereich als Alleinstellungsmerkmal zu stärken. Dazu suchte er den engen fachlichen Austausch mit den professionellen Museumsfachleuten der Region. Herr Leber war beruflich Werbefachmann in der Schweiz und fungiert seit seinem Ruhestand als kreativer Kopf des Museums. Zunächst entwarf er Plakate, dann konzipierte er Sonderausstellungen mit.

Vor rund 10 Jahren stand das Museum vor der Entscheidung, die Dauerausstellung neu aufzusetzen. Schnell war klar, dass eine Neukonzeption durch eine Profiagentur nicht zu bezahlen wäre. Also wurde wegweisend entschieden, Abteilung für Abteilung des Museums aus eigenen Mitteln, aber mit hohem Anspruch zu erneuern: konsequent zweisprachig, unter Nutzung moderner didaktischer Mittel und mit einer einheitlichen und ansprechenden Gestaltung.

Das sei vollauf gelungen, so Vogelpohl. Im Bäderbereich lernt man heute die Kulturgeschichte des Badewesens in Europa und der Region kennen. Die Neukonzeption des Heimatbereichs stehe kurz vor dem Abschluss. Weinbau und Schmiede, Herrschaft und Kultur. Wer das Museum besuche, werde mit einem tiefen und doch unterhaltsamen Einblick in das Leben am Oberrhein belohnt. Dass das Oberrheinische Bäder- und Heimatmuseum ein so hohes fachliches wie gestalterisches Niveau erreicht habe, sei maßgeblich den beiden Geehrten zu verdanken. Daher freute sich der Bürgermeister, Herrn Dr. Heering und Herrn Leber mit dem Ehrenteller der Gemeinde Bad Bellingen auszuzeichnen – als Dank für das bisher Geleistete und als Ansporn, ihre weiteren Pläne gewohnt kreativ und engagiert umzusetzen. Die Gemeinde werde das Museum dabei weiterhin gerne unterstützen.

Bürgermeister Vogelpohl dankte abschließend allen ehrenamtlichen Kräften, die an der Gründung, dem Aufbau und der Neukonzeption des Museums beteiligt waren. Insbesondere nannte er Herrn Schropp, der leider gesundheitlich nicht mehr so gut zuweg sei. Er habe als Architekt den Umbau betreut und sich bis vor zwei Jahren engagiert eingebracht.

Die Ehrenteller wurden gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Förderkreises des Museums, Herrn Stotz, überreicht. 

Zum Ende des offiziellen Teils spielte noch einmal der Musikverein Bad Bellingen auf. Mit der „inoffiziellen Landeshymne Badens“ und überwältigendem Applaus wurde der Abend im Kursaal beendet. Im Foyer gab es bei Sekt und Gugelhupf noch Gelegenheit, den Abend Revue passieren zu lassen.