Kirschblütenbäume mit einem Kirchturm im Hintergrund

Asiatsche Tigermücke

Was ist die Tigermücke?

Die Tigermücke ist im Gegensatz zu unseren einheimischen Arten tagsüber aktiv. Sie kann durch ihr Stechverhalten sehr lästig sein, da sie auch mehrmals stechen kann. Im Vergleich zu einheimischen Stechmücken ist die Asiatische Tigermücke mit 0,5 bis 1 Zentimenter zierlich – sie ist kleiner als eine 1-Cent-Münze. Der Name „Tigermücke“ ist außerdem etwas irreführend: Das Tier ist tiefschwarz mit weißer Musterung am ganzen Körper. Ein gutes Erkennungsmerkmal ist der weiße Streifen auf Hinterkopf und Rücken und die fünf weißen Streifen an den Hinter-beinen, wobei das letzte Beinglied weiß ist. Meldungen der Asiatischen Tigermücke können in Form von Einsendungen oder gut ersichtlichen Fotos über https://tiger-platform.eu/de/stechmuecke-melden/ erfolgen. Weitere Informationen zur Asiatischen Tigermücke, ihren Erkennungsmerkmalen und der Verbreitung in Baden-Württemberg: https://www.gesundheitsamt-bw.de/lga/de/kompetenzzentren-netzwerke/arbo-baden-wuerttemberg/

Tigermücke

Krankheitsübertragung

Die Asiatische Tigermücke breitet sich zunehmend in Bad Bellingen aus. Diese Mückenart kann tropische Krankheitserreger wie zum Beispiel das Dengue-, Zika-, oder Chikungunya-Virus übertragen. In der ersten Jahreshälfte 2024 traten weltweit vermehrt Denguefieber-Erkrankungen auf, vor allem in Süd- und Mittelamerika. In Folge sind die Denguefieber-Erkrankungen bei Reiserückkehrern in Deutschland doppelt bis dreifach so hoch wie in anderen Jahren zu dieser Jahreszeit (In den ersten 17 Wochen 2024 wurden laut RKI 737 Denguefieber-Fälle übermittelt und damit 324 % mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres mit 174 Fällen). Reisende aus Deutschland infizieren sich am häufigsten in Reiseländern Süd- und Südost Asiens sowie Süd- und Mittelamerikas, jedoch sind mittlerweile auch Infektionen aus südeuropäischen Ländern bekannt.

Eine hohe Zahl an Denguefieber-Erkrankungen bei Reiserückkehrern erhöht das Risiko, dass auch die in Deutschland vorkommenden asiatischen Tigermücken das Dengue-Virus bei einem Stich in sich aufnehmen und dann zukünftig weiterverbreiten können: Wenn ein infizierter Reiserückkehrer von einer heimischen asiatischen Tigermücke gestochen wird, kann das Virus auf die Mücke übertragen werden. Wenn diese Mücke anschließend einen anderen Menschen sticht, kann sie das Virus auf ihn übertragen. Solche Übertragungen werden seit mehreren Jahren auch in Europa (unter anderem in Frankreich, Italien, Spanien) beobachtet. Bisher wurden solche Fälle in Deutschland noch nicht nachgewiesen. Aber die steigende Zahl infizierter Reiserückkehrer erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass das Virus auf die hier lebenden Tigermücken-Populationen übergeht. Das Gesundheitsamt des Landkreises Lörrach empfiehlt daher ebenso wie das RKI und das Land Baden-Württemberg einen wirksamen Mückenschutz, um eine Ausbreitung des Dengue-Virus durch die Tigermücke in Deutschland zu verhindern.

Wie verläuft eine Denguefieber-Infektion?

Eine Denguefieber Erkrankung verläuft oftmals verhältnismäßig mild mit Symptomen eines grippalen Infekts oder sogar ohne erkennbare Symptome, schwere Verläufe und Todesfälle sind jedoch möglich. Das Virus kann 14 Tage lang von einem infizierten Menschen auf Tigermücken bei einem Stich übertragen werden. Die Tigermücken ihrerseits können anschließend dauerhaft das Virus durch Stiche weiterübertragen. Wer einen konsequenten Mückenschutz auf Reisen in Denguefieber Gebiete und für 14 Tage danach durchführt, schützt sich selbst auf Reisen und zusätzlich die Menschen in der Heimatregion.

Schützen nach Reiserückkehr

Reisende in Denguefieber-Gebiete sollten sich ganztags konsequent vor Mückenstichen schützen. Geeignet sind unter anderem die Anwendung von Mückenspray, das spezifisch gegen Tigermücken wirksam ist, auf der Haut und zum Imprägnieren von möglichst hautbedeckender Kleidung. Auch die Verwendung von Moskitonetzen sowie der Aufenthalt in klimatisierten Räumen senken das Stichrisiko. Reiserückkehrern wird während der Stechmückensaison von Mai bis Oktober für 14 Tage nach der Reise ein konsequenter Schutz vor Mückenstichen empfohlen, und zwar auch dann, wenn sie keinerlei Krankheitszeichen haben. So kann die Übertragung von Viren aus dem Blut von infizierten Reiserückkehrern auf die Tigermücke und durch diese auf andere Menschen hier in der Region verhindert werden. Wenn nach der Reise Symptome auftreten wie Fieber, Gliederschmerzen, Hautausschlag, Kopfschmerzen oder Schüttelfrost, sollten Reiserückkehrer über ihren Hausarzt eine Dengue-Virus-Infektion ausschließen lassen.

Maßnahmen zuhause

Um Stechmücken allgemein und Tigermücken im Besonderen keine Brutstätten anzubieten, ist es immer ratsam auf Wasseransammlungen zu achten und diese präventiv zu vermeiden. Mögliche Brutstätten sind generell stehende, kleine Wasseransammlungen: Regentonnen, Gießkannen, Topfuntersetzer, Schirmständer, offene stehende Rohre (Zäune), Eimer, Fressnapf, Kinderspielzeug, leere Teelichter, Kronkorken, Abfall, verstopfte Regenrinnen, Gullis, usw. Diese sollten soweit wie möglich entfernt oder regengeschützt gelagert werden damit sich dort kein Regenwasser ansammelt. Vogeltränken sollten alle 3 Tage komplett entleert werden, das Wasser dabei auf die Wiese, etc. kippen nicht in den Gulli. Bei Regentonnen sollte darauf geachtet werden, dass diese komplett dicht verschlossen oder noch mit einem Moskitonetz abgedichtet sind. Selbst kleine Spalten reichen aus damit die Tigermücke in die Tonnen gelangt und dort brütet. Belebte Teiche (mit Fischen oder Molchen) und gechlorte Pools sind keine Brutstätten. Durch eine konsequente Vermeidung von menschengemachten Brutstätten kann die Stechmückenpopulation um bis zu 75% reduziert werden und so die Belästigung der Bevölkerung massiv gesenkt werden.

Tigermücke

Hinweis BTI

Mögliche Brutstätten, die nicht entfernt oder sicher (Mückendicht!) abgedeckt werden können, können mit dem Anti-Stechmückenmittel "BTi" behandelt werden. BTI ist ein Biologisches Stechmückenbekämpfungsmittel gegen im wasserlebende Stechmückenlarven. Der Bti-Wirkstoff ist ein Protein, das aus dem bodenlebendem Bacillus thuringiensis israelensis (Bti) gewonnen wird. Es lagert sich bei den Stechmückenlarven an die Darmwand an und bringt die Zellen zum zerplatzen und zerstört damit das Darmepithel. Dadurch sterben die Stechmückenlarven ab. Nach jetzigem Forschungstand ist es für den Menschen und andere Säugetiere sowie Vögel, Amphibien und andere Insekten ungefährlich und wirkt gezielt nur gegen Stechmückenlarven.

Zur Anwendung empfiehlt es sich, diese Tabletten zuerst in etwas Wasser aufzulösen und dann dieses Wasser weiter zur Bekämpfung zu verwenden. Genaue Angaben stehen auch auf der Verpackung. Dieses Mittel wirkt nur gegen die Larven im Wasser, nicht gegen erwachsene Stechmücken.
Das Larvizid BTI ist auch im freien Handel erhältlich, es sollte aber nur als Unterstützung gesehen werden, beispielsweise bei Brutstätten die nur schwer beseitigt werden können. 
Eine Entfernung oder regelmäßige Behandlung aller Brutstätten auf Ihrem Grundstück ist leider noch keine Garantie, dass Sie keine Tigermücken mehr auf dem Grundstück haben werden. Eine Tigermücke bewegt sich während ihres Lebens ( 4-6 Wochen) typischerweise nicht weiter als  ca. 150m um Ihren Schlupf-Ort, sie stammt also fast immer aus "Hauseigener-Produktion" oder aus der Nachbarschaft.

Geben sie gerne diese Infos an Nachbarn, Verwandte und Bekannte weiter, denn eine Reduzierung kann nur funktionieren, wenn möglichst viele in der Nachbarschaft dies umsetzten.

BTI Tabletten können im Rathaus abgeholt werden (pro Haushalt eine Packung mit 10 Tabletten). 

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