03.05.1871 geboren in Baltzenheim im französischen Elsass.
1922 - 1929 Bürgermeister von Bellingen.
03.05.1961 Ernennung zum Ehrenbürger Bellingen durch Bürgermeister Ruf anlässlich des 90-jährigen Geburtstag von Franz Anton Koehly.
31.05.1962 gestorben in Bad Bellingen.
Franz Anton Koehly arbeitete als Dammmeister am Rhein. Er war dafür zuständig, dass die Dämme ordnungsgemäß waren und regelmäßig überwacht wurden.
Schon früh war er Mitglied des Bellinger Gemeinderates und Bürgermeisterstellvertreter. Anlässlich eines Großbrandes in der Ortsmitte am 10. Februar 1910, verbunden mit dem Rücktritt des damaligen Bürgermeisters, übernahm Koehly bis zur Wahl des neuen Bürgermeisters die Amtsgeschäfte. Er zeigte sich sehr umsichtig und versuchte, den Brandgeschädigten eine neue Zukunft aufzuzeigen. Aber dann wurden alle bisherigen Anstrengungen zunichte gemacht. Die Straßenführung vor dem Andlawschen Anwesen musste nach Osten verlegt werden, was bedeutete, dass die Brandgeschädigten ihre bisherigen Wohnstätten verlassen mussten. Bei der Bevölkerung stieß das auf großes Unverständnis, und es herrschte eine gereizte Stimmung. Koehly hatte schwierige und langwierige Verhandlungen mit dem Bezirksamt Müllheim zu führen, das unter großem Druck der großherzoglichen Verwaltung stand.
Als Architekt errichtete Koehly einige Häuser in Bellingen, die heute noch zu sehen sind.
Schon 1888 war ein Neubau des Gemeindeverbindungsweges nach Hertingen und Tannenkirch geplant. Der Ausbau zog sich lange dahin und musste zu einem erheblichen Teil von den Gemeinden selbst finanziert werden. Bis dahin war der Lehensweg, später Lehweg, die nach Hertingen führende Strasse. Sie verlief direkt den Berg hoch in Richtung Römerstrasse und war daher sehr steil. Beladene Fuhrwerke kamen deshalb in große Schwierigkeiten. Bürgermeister Koehly versuchte die Steilheit zu mildern, indem die neue Straßenführung quer zum Hang angelegt wurde. So entstand die damalige „Neue Strasse“, die heutige Hertinger Straße.
Auch bei der Trinkwasserversorgung der Bevölkerung zeigte Koehly Weitsicht. Bereits 1896 wurden drei außerhalb des Bellinger Ortsetters gelegene Quellen gefasst und Hauswasserleitungen eingerichtet. Nach mehreren trockenen Jahren und der damit verbundene Wasserknappheit beschloss die Gemeinde unter Bürgermeister Koehly, in den Jahren 1928/29 im Rheinvorland ein Wasserpumpwerk zu errichten, das schlussendlich viele Jahre später der Autobahn weichen musste.